Muskuläre Probleme sind sehr häufig Ursache für Schmerzen im Bewegungsapparat. Vorrangig handelt es sich um Triggerpunkte im myofaszialen System. Triggerpunkte lassen sich jedoch sehr gut behandeln. Neben der rein mechanischen Triggerpunktbehandlung durch spezielle Massagetechniken können Triggerpunkte auch hervorragend mittels Akupunkturnadeln gelöst werden. Diese spezielle Technik nennt man dry needling und ist eine optimale Ergänzung zur Behandlung unserer Pferde.
Als myofasziale Triggerpunkte werden kleine Kontraktionsknoten im muskulären Gewebe bezeichnet. Diese sind in der Regel als derbe oder feste Strukturen innerhalb des Muskels tastbar. Beim dry needling werden diese Kontraktionsknoten mittels Akupunkturnadeln genadelt. Die Knoten werden gelöst. Der Muskel reagiert dabei oft mit lokalen Zuckungen, sogenannten local switchs. Am betroffenen Muskel und im umliegenden Gewebe kommt es sofort zu einer Entspannung. Es folgt eine Verbesserung der Gewebsflüssigkeiten und es stellt sich eine Schmerzlinderung ein. Der Muskel kann nunmehr in dem gestörten Bereich wieder seine Funktion aufnehmen.
Der Name dry needling entwickelte sich aus einer anderen Behandlungsmethode. Ursprünglich wurden Medikamente in die Triggerpunkte mittels einer Spritze in den verspannten Bereich des Muskels injiziert. Später wurden in die Triggerpunkte lediglich Kochsalzlösung gespritzt. Einige Zeit später wurden diese Punkte nur noch mit einer hohlen Kanüle genadelt, also "trockenes nadeln". Der Name dry needling war geboren. Nachteilig bei den Kanülen war ihr großes Lumen, das Verletzungen im Gewebe verursachte. Dann stieg man auf die weniger traumatisierenden Akupunkturnadeln um. Der Erfolg zeigte, dass sogar diese feinen Nadeln ausreichen, um erfolgreich myofaszial verspannte Muskulatur zu behandeln. Durch dry needling werden mittels Akupunkturnadeln Triggerpunkte genadelt, dadurch wird die Verspannung gelöst und eine Entspannung im myofaszialen System erreicht.